Microgreens: Powerpflänzchen mit Geschmack
08.12.2025
Microgreens sind winzige Vitaminbomben. Die jungen Keime bringen Farbe auf den Teller und lassen sich ganz einfach selbst ziehen – auch ohne Garten.
Was sind Microgreens?
Microgreens sind junge, essbare Keimpflanzen: einfach in der Anzucht, in wenigen Wochen erntereif und aromatisch im Geschmack. Ob in Smoothies, als Deko auf Suppen oder direkt auf dem Sandwich: Gesundheitsbewusste Konsument:innen schätzen Microgreens wegen ihres Geschmacks und wegen der vielen Vitamine und Mineralien. Tatsächlich enthalten die Pflänzchen Mineralstoffe, diverse Vitamine, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe.
Übrigens: Microgreens sind im deutschsprachigen Raum auch als Microgrün, Blattgrün, Grünkraut oder Babygrün bekannt. Der englischsprachige Begriff ist jedoch am gebräuchlichsten.
Welche Microgreens gibt es?
Über 1’500 unterschiedliche Arten an Microgreens sorgen für jede Menge Abwechslung.
Die meisten bekannten Gemüsesorten können als Microgreens geerntet werden. Dazu zählen beispielsweise Erbsen, Brokkoli, Kohlrabi, Radieschen oder Randen. Auch Hülsenfrüchte wie Linsen und Kichererbsen sowie Kräuter – etwa Kresse, Basilikum, Senf oder Kerbel – können als Microgreens gezogen werden. Beliebt sind zudem Sonnenblumen und Getreidearten wie Weizen und Buchweizen.
Beliebte Microgreen-Keimlinge sind:
Alfalfa: mild und nussig im Geschmack
Buchweizen: leicht süsslich, nussig
Brokkoli: würzig, erdig, frischer und weniger kohlartig als das ausgewachsene Gemüse
Sonnenblume: mild-nussig, dabei knackig und saftig
Radieschen: intensiv, scharf und würzig
Randen: erdig und mild
Dafür können Sie Microgreens verwenden
Die Pflänzchen kommen für die Zubereitung der unterschiedlichsten Gerichte und Getränke zum Zug. Am besten werden sie roh serviert und erst kurz vor dem Servieren auf warme Gerichte gestreut, damit sie ihren Geschmack nicht verlieren. Ein paar Vorschläge:
Salate und Bowls: Soll ein scharfer Akzent gesetzt werden? Microgreens von Rucola, Radieschen, Rettich, Brokkoli, Rüebli oder Sonnenblumen verleihen frische Schärfe und eignen sich perfekt als Topping für einen Salat oder eine Bowl.
Sandwiches und Wraps: Randen-, Kresse-, oder Senf-Microgreens ergänzen Wraps und Sandwiches als leckere Zutaten und sorgen für eine würzige Note.
Suppen und Eintöpfe: Basilikum-Microgreens harmonieren perfekt mit cremigen Suppen und sorgen für einen frischen Farbakzent.
Fisch- und Fleisch-Gerichte: Senf-Microgreens ergänzen das Aroma von Lachsgerichten, Rote-Shiso-Microgreens passen bestens zu Tofu und Rucola-Microgreens zu Rind.
Avocado-Toast, Omeletts oder Rührei: Sonnenblumen- oder Radieschen-Microgreens verleihen Avocado-Toast, Omeletts oder Rührei Würze.
Cocktails und Mocktails: Basilikum- oder Minz-Microgreens eignen sich als aromatische Garnitur von Cocktails und Mocktails.
Nährstoffe in hoher Konzentration
Microgreens sind weit mehr als farbenfrohe Eyecatcher: Die Pflänzchen tragen alle Vitalstoffe in sich, die sie zum Grosswerden brauchen. Deswegen ist die Konzentration an Vitaminen wie Vitamin C oder K, je nach Pflanze aber auch an Carotinoiden oder Eiweiss in den Keimlingen deutlich höher als in der ausgewachsenen Pflanze.
Trotzdem sind Microgreens kein Ersatz für ausgewachsenes Gemüse, da sie keine Pflanzenfasern enthalten. Diese Ballaststoffe unterstützen die Darmgesundheit und sorgen zudem dafür, dass wir länger satt bleiben.
Sprossen und Microgreens werden oft miteinander verwechselt.
Sprossen sind frisch gekeimte Samen, die auf Vlies oder in Gläsern keimen und nach nur wenigen Tagen gegessen werden können.
Microgreens wachsen im Gegenzug dazu in der Regel in der Erde oder Substrat, schlagen Wurzeln und entwickeln erste Blätter. Sie können nach wenigen Tagen bis vier Wochen geerntet werden. Geschmacklich sind Microgreens intensiver als Sprossen.
Microgreens selber ziehen und ganzjährig ernten
Der Anbau von Microgrün gelingt auch ohne grünen Daumen und zu jeder Jahreszeit, so dass sich der Menüplan auch im Winter mit frischen Blättern aufpeppen lässt.
So gelingt's:
- Kleine Töpfe oder flache Schalen mit 2–3 cm Aussaaterde füllen.
- Je nach Sorte müssen die Samen in Wasser eingeweicht werden, um die Keimung anzuregen. Empfehlenswert ist das bei Erbsen, Randen oder Buchweizen.
- Erde leicht andrücken und die Samen gleichmässig und dicht aussäen.
- Samen nur dünn oder überhaupt nicht mit Erde bedecken.
- Oberfläche vorsichtig befeuchten. Mit der Giesskanne können die Samen weggespült werden. Sprühflasche oder Ballbrause sind besser geeignet.
- Die Töpfe oder Schalen an einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen. Empfehlenswert ist es, die Gefässe mit einer Glasschale abzudecken und ihnen so ein Mini-Gewächshaus zu bauen.
- Erde konstant leicht feucht halten, dabei Staunässe vermeiden.
- Die Samen keimen nach wenigen Tagen. Die Jungpflanzen werden abgeschnitten, wenn sie zusätzlich zu den Keimblättern ein weiteres Blattpaar entwickelt haben. Je nach Sorte sind die Pflänzchen nach 7 bis 14 Tagen erntereif. Bei Sorten wie Ackerbohne, Koriander, Sellerie, Fenchel oder Spinat dauert es mit 14 bis 20 Tagen etwas länger bis zur ersten Ernte.
Für den Einstieg eignen sich Gartenkresse, Erbsen, Grünkohl, Mizuna, Linsen, Rettich, Rübstiel oder Radieschen besonders gut. All diese Arten keimen schnell und sind pflegeleicht.
Schweizer Bio Saatgut für Microgreens
Biologisches Saatgut für Microgreens bekommt man beispielsweise bei Sativa. Das Unternehmen züchtet Gemüsesorten, die besonders für den biologischen Anbau geeignet sind. Ziel ist eine möglichst grosse Sortenvielfalt. Sativa-Samen für Sprossen und Microgreens sind im Onlineshop bei Sativa und im Handel erhältlich. Auch das Familienunternehmen Zollinger bietet eine breite Palette an Bio-Saatgut für Microgreens und Sprossen an.