Stabile Richtpreise für Bio-Brotgetreide

Anlässlich der diesjährigen Richtpreisrunde haben die Akteure des Schweizer Bio-Brotgetreidemarktes beschlossen, die Preise für Bio-Brotgetreide unverändert zu lassen. Trotz tiefer Inlandverfügbarkeit und guter Nachfrage bei allen Mahlgetreiden verzichtet die Branche auf eine Preisanpassung – ein Zeichen für Stabilität, Planungssicherheit und die Förderung des Absatzes der Inlandproduktion.

Die Branche verfolgt das Ziel, dass mehr Schweizer Bio-Brotgetreide angebaut und auch abgenommen wird. Damit das gelingt, braucht es für alle Beteiligten attraktive Richtpreise. Mit der Beibehaltung der Preise (Weizen CHF 108.-/dt, Roggen CHF 95.-/dt, Dinkel CHF 112.-/dt und Speisehafer CHF 87.-/dt) setzen die Partner ein Zeichen für eine verlässliche Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Gleichzeitig wird seitens Produzent:innen von den Detailhändlern ein verstärktes Engagement zur Förderung weiterer Kulturen erwartet, um einer vielfältigen Fruchtfolge gerecht zu werden.

Inländische Produktion kann Bedarf nur teilweise decken

Gemäss ersten Prognosen werden die Verarbeitungsbetriebe im Jahr 2025 beim Weizen etwa 71 Prozent des Gesamtbedarfs aus inländischer Produktion decken können. Beim Roggen wird dieser Anteil bei rund 45 Prozent und beim Dinkel bei etwa 48 Prozent liegen. Diese Zahlen zeigen das Potential für die Produktion von Schweizer Knospe-Mahlgetreide und den Ausbau der Anbaufläche. Die Vertragsproduktion für Speisehafer bleibt stabil. Aktuell werden keine zusätzlichen Produzent:innen gesucht: Der Absatz von Schweizer Bio-Speisehafer stagniert derzeit. Wie Importe ersetzt werden können, ist in Diskussion.

Anpassung des Proteinzahlungssystems für Bio-Brotweizen ab Ernte 2025

Ab Ernte 2025 gilt ein neues Proteinzahlungssystem für Bio-Weizen. Damit soll die Produktion von höheren Proteingehalten attraktiver werden. Im Schweizer Biolandbau werden bereits jetzt nur Sorten der Klasse Top angebaut. Ziel ist es, den Backwaren möglichst wenig Hilfsstoffe beizugeben. Weil zuletzt ertragsorientierte Sorten mit schwächeren Backeigenschaften gegenüber den traditionellen Bio-Sorten an Marktanteilen gewonnen haben, war dies nicht immer möglich (siehe dazu auch Medienmitteilung vom 24. März 2025).

Weitere Informationen

Grundsätzlich muss die Anbauplanung immer in Absprache mit Abnehmern erfolgen. Die Übernahmebedingungen 2025 entsprechen den Bestimmungen von Bio Suisse und ergänzend denjenigen von swiss granum.

Die aktuellen Preise und Übernahmebedingungen sind abrufbar via www.bioaktuell.ch > Markt > Ackerkulturen.

Die Richtpreise für Knospe-Futtergetreide wurden bereits am 20. Mai 2025 festgelegt.

27. Juni 2025
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